LAVENDEL | Seelenkräuter im Portrait
- Mag. Anna Püspök
- 27. Sept. 2018
- 2 Min. Lesezeit
Aktualisiert: 17. Apr. 2024

Universalheiler des Lebens
Bevor ich begann, mich näher mit Kräutern zu beschäftigen, war der Lavendel in meinen Augen vor allem eins: altmodisch. Ein verstaubter „Alte Oma“-Duft, den ich maximal von den unangenehm künstlich riechenden Mottensackerln kannte.
Wie sehr ich mich im Lavendel getäuscht hatte, sollte mir aber bald klar werden.
Streift man im Sommer eine blühende Lavendelpflanze, wird man sofort von einer Duftwolke aus dem ätherischen Öl, das sich hauptsächlich in ihren Blüten und Blättern verbirgt, umgeben. Der Duft von echtem (!) ätherischen Lavendelöl ist unglaublich vielschichtig - kräftig und sanft zugleich. Wer länger daran riecht, wird mit der Zeit unterschiedliche Facetten wahrnehmen: mal holzig-würzig, mal blumig-warm, ab und zu auch eine frische Zitrusnote.
So scheinbar paradox wie sein Duft ist auch die Wirkung des Lavendels auf die Psyche. Anders als häufig bekannt, kann er nicht nur beruhigend, sondern auch anregend auf uns wirken – je nachdem, was wir gerade brauchen. Die große Kraft des Lavendels liegt im Ausgleich. Der Lavendel bringt das, was ins Ungleichgewicht geraten ist, wieder in die Mitte.
In einem Buch habe ich einmal vom Lavendel als dem „Universalheiler des Lebens“ gelesen. Diese Bezeichnung klingt zwar etwas pathetisch, trifft es aber ganz hervorragend: kein anderes Kraut vermag es, uns in den unterschiedlichsten Lebenslagen dieses Gefühl von „Alles wird gut“ zu geben.
Der Lavendel entspannt Stressgeplagte, tröstet Traurige, stärkt Unsichere, aktiviert Antriebslose und beruhigt Schlaflose. Das macht ihn zu dem Heilkraut mit dem größten Wirkungsspektrum auf die Seele.
PFLANZENSTECKBRIEF
Name: Echter Lavendel (Lavandula angustifolia bzw. Lavandula officinalis)
Aussehen: Pflanze strauchartig (bis ca. 60cm hoch); Blätter schmal, länglich, graugrün; Blüten blauviolett, langstielig, quirlartig
Vorkommen: Wild im gesamten Mittelmeerraum, Iran, Irak; großflächiger Anbau vor allem in Frankreich, Großbritannien, Kroatien, Bulgarien
Verwendete Pflanzenteile: Blätter, Blüten (daraus erfolgt auch die Gewinnung des ätherischen Öls)
Wirkung auf die Psyche: ausgleichend, anregend, beruhigend, entspannend, schlaffördernd, klärend, nervenstärkend, erfrischend, angstlösend, antidepressiv
Anwendungsbeispiele:
Tee oder Tinktur aus dem frischen oder getrockneten Kraut
ätherisches Öl in der Duftlampe bzw. im Diffusor oder als Bestandteil von Balsamen oder Pflegeölen
aus Destillation gewonnenes Pflanzenwasser (Hydrolat) als Raum- oder Körperumfeldspray
Nebenwirkungen: keine bekannt
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